
Über unsere Arbeit
Personalförderung
Die Kirchliche Personalförderung/Fort- und Weiterbildung konzipiert, verantwortet, organisiert und fördert Fortbildungsangebote für Pfarrer und Pfarrerinnen und weitere angestellte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen auf allen Ebenen der Landeskirche (Gemeinden, Propsteien, Verwaltungsstellen, Landeskirchenamt). Fortbildung und Weiterbildung werden als Instrumente der Personalentwicklung, Personalförderung und Personalfürsorge der Landeskirche verstanden.
Fortbildung und Professionalität
Die Notwendigkeit von Fortbildung ergibt sich aus der grundsätzlichen Unabschließbarkeit von Bildungsprozessen und Herausforderungen durch veränderte Fragestellungen und Problemlagen. Beschleunigten Transformationsprozessen in den Kontexten und Strukturen kirchlicher Handlungsfelder soll durch entsprechende Flexibilität im Verstehen und Handeln begegnet werden. Fortbildung (und Weiterbildung) sind als ein Bestandteil einer professionellen Wahrnehmung des kirchlichen Dienstes zu sehen. Sie wollen allen beruflich im Dienst der Kirche stehenden die Möglichkeiten eröffnen, eigene Erfahrungen selbstkritisch zu verarbeiten, dabei eigene Stärken und Begabungen zu erkennen und auszubauen, aber auch Schwächen und Gefährdungen wahrzunehmen und zu bearbeiten. Das verpflichtet Ordinierte und berechtigt andere Mitarbeitende zur Fortbildung. Die Stärkung der Eigenverantwortung der Mitarbeitenden bei der Auswahl für sie geeigneter Fortbildungsmaßnahmen entspricht dem grundsätzlichen Verständnis von subjektorientierter Aneignung von Bildungsinhalten. Persönliche Interessenlagen sind dabei jeweils mit den Interessen der Organisation zu vermitteln. Die Landeskirche bemüht sich darum, entsprechende Angebote zu ermöglichen, die Aufforderung zur Teilnahme an Fortbildungsmöglichkeiten intensiv zu kommunizieren und ausreichend Mittel dafür zur Verfügung zu stellen.
Ziele von Fortbildung
Fortbildung soll einen Beitrag dazu leisten, den kirchlichen Auftrag am jeweiligen Dienstort erfolgreich umsetzen zu können. Fortbildung ist nicht einfach als Fortsetzung und Aktualisierung von Ausbildung zu begreifen. Im Blick auf Pfarrerinnen und Pfarrer verfolgt sie als spezifisches Ziel, die durch den vorangegangenen Erwerb theologischer Kompetenz begründete Beweglichkeit ausbauen und neu zur Erfahrung bringen zu helfen. Berufsbegleitendes Lernen – auch in den nichtpfarramtlichen Tätigkeitsbereichen - möchte Lernprozesse zum Umgang mit sich stetig verändernden Kontexten der Arbeit ermöglichen. Der Schwerpunkt kann dabei mehr auf Förderung der persönlichen Aneignung christlicher Bildungsinhalte oder der Kompetenz zur Kommunikation dieser Inhalte in pluralisierten Kontexten und in der Begleitung anderer Menschen liegen oder auf Erwerb und Ausbau spezifischer Kompetenzen gerichtet sein.
Weiterbildung
Weiterbildungen sind zeitlich umfangreichere, zumeist in mehreren Modulen stattfindende, mit höheren Kosten verbundende Maßnahmen, bei denen am Ende eine Qualifikation erreicht wird, die zu bestimmten Tätigkeiten befähigt, die nicht ohne diese Qualifizierung ausgeübt werden können oder sollen.
Die Landeskirche fördert Weiterbildungen für bei der Landeskirche unmittelbar beschäftigte Personen nach Maßgabe der dazu erlassenen Kirchenverordnung über die berufliche Weiterbildung von 2022.
Programm und Beratung
Die Wahrnehmung dieser Aufgabenausrichtung geschieht durch ein gezieltes Programmangebot an Maßnahmen, die sich relevanten Themen oder dem Erwerb von Methodenkompetenz zuwenden, die Raum zur Reflexion von Erfahrungen und Arbeit am Wachstum der eigenen Person geben und auf Erweiterung von Qualifikationen (z.B. in pfarramtlichen Handlungsfeldern, im Bereich Verwaltung bis hin zur Schulung im Bereich EDV) oder auf professionelle supervisorische Begleitung des beruflichen Handelns zielen.
Im Blick auf den Pfarrdienst werden die Handlungsfelder Theologie und Bibel, Gottesdienst, Liturgie, Predigt und Kasualien, Seelsorge und Beratung, Bildungsarbeit sowie Konfirmandenunterricht, kybernetische Fragen, Mission und Ökumene berücksichtigt.
Die Kirchliche Personalförderung / Fort- und Weiterbildung hält ein eigenes Angebot an Veranstaltungen bereit (Pastoralkollegs über mehrere Tage an unterschiedlichen Tagungsorten, Studientage, Supervisionsangebote für Einzelne und Gruppen und Studiensemester). Die Personalförderung berät bei der Suche nach spezifisch ausgerichteten Fortbildungsangeboten für Einzelne, die andere Landeskirchen oder Bildungseinrichtungen bieten. Unterstützt werden auch als Fortbildungsveranstaltung ausgerichtete Pfarrkonventsklausuren. Aufwändigere Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen für einzelne Mitarbeitende werden in Kooperation durchgeführt oder vermittelt.
Kooperationen
Die Kirchliche Personalförderung / Fort- und Weiterbildung erfüllt ihre Aufgabe durch ein vielfältig in Kooperationen vernetztes Fortbildungsangebot. Die Landeskirche finanziert anteilig das Pastoralkolleg Niedersachsen mit, dessen Angebote damit unser Fortbildungsangebot für die Berufsgruppen im Pfarramt und Diakon:innendienst erheblich erweitert. Mit den Kooperationspartnern wie dem Atelier Sprache im Theologischen Zentrum und mit dem Haus der Stille in Drübeck besteht intensive Zusammenarbeit. Gemeinsame Veranstaltungen werden in Abstimmung mit dem Pastoralkollegs der hannoverschen und oldenburgischen Kirche und durch Zusammenarbeit mit Einrichtungen anderer Kirchen organisiert. Das Programm des Theologischen Studienseminars der VELKD in Pullach ist ins Angebot integriert.
Es besteht eine intensive Verknüpfung der Arbeit mit den pastoralpsychologischen Diensten (PPD) unserer Landeskirche. Die vielen gut aus- und weitergebildeten Pfarrerinnen und Pfarrer (unterschiedliche Sektionen der DGfP), die einen Teil ihres Dienstumfangs den PPD zur Verfügung stellen können, bedeuten für die Fortbildung in unserer Landeskirche eine bedeutsame Ressource. Fortbildungsbedarf kann durch die Arbeit der PPD in vielen Bereichen gut ermittelt und durch gezielte Angebote auch begleitet und bedient werden.