Landesfrauenrat

Text von Sybille Mattfeldt-Kloth zum Landesfrauenrat Niedersachsen

Der Landesfrauenrat Niedersachsen wurde 1970 gegründet und zählt derzeit 67 Mitgliedsverbände. Der LFRN ist eine Lobbyorganisation für Frauenrechte/ Fraueninteressen und vertritt rund 2 Mio. Frauen.


Die Mitgliedsverbände sind völlig unterschiedlicher Art. Unter ihnen auch folgende religiös geprägte Verbände:

  • Deutscher ev. Frauenbund
  • Ev. Frauenhilfe Braunschweig
  • Ev. Dorfhelferinnenwerk
  • Konvent ev. Theologinnen der LK Hannover
  • Arbeitskreis Sozialdienst Kath. Frauen
  • Donum vitae
  • Kath. Frauengemeinschaft
  • Kath. deutscher Frauenbund
  • Verein kath. deutscher Lehrerinnen
  • Jüdischer Frauenverein

Die Delegiertenversammlungen finden zweimal jährlich statt. Im Rahmen der Versammlungen finden jeweils Fachtagungen zu unterschiedlichen Themen statt.

Auf Antrag von Mitgliedsverbänden oder des Vorstands werden Resolutionen bei den Delegiertenversammlungen verabschiedet und an die zuständigen Parlamente oder Ministerien geschickt. Bei Gesetzesvorhaben des Landes, welche Frauenbelange tangieren können, wird der LFRN angehört. Ebenso hat der LFRN Sitz und Stimme in Arbeitskreisen, “Runden Tischen” etc., die durch das Land eingerichtet werden. Der LFRN gehört zu den gesellschaftlich relevanten Gruppen, die z.B. einen Sitz im NDR Rundfunkrat, Landesmedienanstalt usw. haben.

Jüngste Aktivitäten:

  • Teilnahme am Equal Pay Day in Hannover
  • Fachkongress Womenpower im Rahmen der Hannover Messe
  • Teilnahme am Tag der Niedersachsen, Hildesheim
  • Kampagne Halbe/Halbe Online Petition zur Änderung des Wahlgesetzes (50% Frauen in die Kommunalparlamente)
  • Vier neue Frauenorte (damit sind es 29) mit niedersächsischer Frauengeschichte eingerichtet ( Agathenburg, Cuxhaven, Wolfenbüttel, Emden )

Die jüngste Fachtagung beschäftigte sich mit dem Thema: “Das Kopftuchverbot in der Schule ist gefallen – brauchen wir neue Wege in der Integrationspolitik?”

Die Resolutionen fordern:

  • 1. Eigenes Kontingent für aus Syrien flüchtende Frauen und Kinder.
  • 2. Gewaltfreie Unterbringung für geflüchtete Frauen.
  • 3. Existenzsicherung des Hebammenberufs.    

Portrait von Sybille Mattfeld-Kloth

Stellvertretende Vorsitzende des Landesfrauenrates Niedersachsen

In meiner langjährigen Tätigkeit als Fachanwältin für Familienrecht habe ich die Probleme von Frauen bei der Umsetzung ihrer Lebensvorstellungen aus erster Hand erfahren.

Wie lassen sich Familie und Beruf vereinbaren? Wie kann die eigenständige Existenzsicherung von Frauen gelingen? Was in der Einzelfallberatung auf individuelle Bedürfnisse abgestimmt werden muss, kann in der Frauenpolitik in allgemeingültige Fragen übertragen und durch politische Forderungen beantwortet werden.

Auch im Jahr 2014 hat sich die wirtschaftliche Situation von Frauen weiter verschlechtert. Hier sind nicht nur die bekannten 22%, die Frauen weniger im Erwerbsleben erhalten als Männer, zu nennen. Dadurch, dass Frauen häufig in Teilzeitbeschäftigungen arbeiten wird die Situation noch einmal verschlechtert und im Hinblick auf Alterssicherung nicht nachhaltig gestaltet. Bringt man darüber hinaus auch Kapitaleinkünfte in Ansatz, geht die wirtschaftliche Schere zwischen Frauen und Männern weiter auseinander.

Als Frauen- und Gleichstellungspolitikerin sehe ich meine Aufgabe darin die Inwertsetzung von Frauenerwerbsarbeit gerade in den strukturschwachen Räumen Niedersachsens voranzubringen. Ich lebe in einem Landkreis mit erheblichen regionalen Problemen, so dass mir die Entwicklung des ländlichen Raums im Hinblick auf Frauenbelange besonders am Herzen liegt.

Aber auch Freizeit und Ehrenamt dürfen im Leben von Frauen nicht zu kurz kommen. Hier muss die Frage nach dem Zeitmanagement gestellt werden: Wie wollen wir in Zukunft leben?

Ich freue mich darauf, mit kompetenten Frauen aus starken Verbänden zu diskutieren und Gestaltungsvorschläge zu erarbeiten.

Sybille Mattfeldt-Kloth (Helmstedt) ist seit 2014 stellvertretende Vorsitzende des Landesfrauenrates Niedersachsen e.V. Ihr entsendender Verband ist die LAG Frauen Bündnis 90/Die Grünen.